Die Pitztaler Hüttentour ist eine 4-tägige Wandertour durch die Gletscher des Pitztals. Während diesen 4 Tagen bieten sich den Bergsteigern malerische, abwechslungsreiche Ausblicke. Darunter Gletscherkulissen, Schmelzwasserseen, grüne Wiesen, sowie die Heimat der Steinböcke. Neben den drei Übernachtungshütten gibt es unterwegs noch vier weitere Einkehrmöglichkeiten. Für Verpflegung ist somit reichlich gesorgt.
Voraussetzungen für die Mehrtagestour im Pitztal
Die Pitztaltour wird vom Alpenverein München als mittel-schwer eingestuft, die Tagesetappen sind vergleichsweise relativ kurz. Daher ist sie für fast jeden mit etwas Bergsteiger- beziehungsweise Wandererfahrung geeignet.
Dennoch befindet man sich in hochalpinem Gelände und sollte daher unbedingt an die richtige Planung sowie Ausrüstung denken. Dazu gehört neben festem Schuhwerk, warme Kleidung und funktioneller Wetterschutz. Sowie Steigeisen oder Grödeln für all jene, die den Gletscher genauer erkunden möchten. Zur Planung kann man sich im Vorhinein auf den Websites der einzelnen Hütten über die aktuellen Wegverhältnisse informieren.
Die beste Zeit für die Mehrtagestour ist Juni bis September.
Lage und Anreise zum Pitztal
Die Tour im Pitztal verläuft durch die Ötztaler Alpen im Bezirk Imst in Tirol. Start der Hüttentour ist die Talstation der Rifflseeseilbahn in Mandarfen im Pitztal, Ziel der Ort Planegroß, ebenfalls im Pitztal.
Anreisen kann man ganz einfach mit den Öffis. Mit der Bahn erreicht man von München aus, mit 1-3 Umstiegen, in zirka 3 Stunden Imst. Von dort aus fährt im Sommer tagsüber fast stündlich ein Bus direkt nach Mandarfen.
Alternativ ist man mit dem Auto von München in 2,5 bis 3 Stunden bei der Talstation, wo kostenfreie Parkplätze zur Verfügung stehen.
Die Wandertour im Überblick
Von Mandarfen aus startet die etwa 5-stündige erste Etappe zum Taschachhaus. 1000 Höhenmeter erklimmt man zuerst über den Pitztaler Gletschersteig bis zur Bergstation der Pitz-Panoramabahn. Von dort aus steigt man über den Grat und anschließend durch das Kar östlich des Brunnenkarkopfs. Anschließend führt der Weg über die Moräne des Taschachferners zum Taschachhaus hinunter. Dieser erste Tag ist geprägt von eindrucksvollen Gletscherblicken. Nach der Ankunft im Taschachhaus haben erprobte Bergsteiger die Möglichkeit, einen Abstecher zum Gletscher zu machen. Der Abstecher lohnt sich durchaus, denn von dort ist die Wildspitze aus ummittelbarer Nähe zu betrachten.
Weiter geht es am nächsten Morgen mit einem eher kurzen, entspannten Abstieg über den Fuldaer Höhenweg zur Rifflseehütte. Der Höhenweg verläuft oberhalb des Taschachtales, an Eiskastenspitze, Wurmtaler Kopf und Grubengrat entlang. Und außerdem direkt durch das Reich der Steinböcke, wo man mit gut Glück einen Blick auf ein paar der faszinierenden Tiere erhaschen kann. Wildbäche, die den Steig queren, sind hier keine Seltenheit. Die Landschaft auf dieser Etappe ist besonders menschenleer und unberührt. Wem die Strecke auf dieser zweiten Etappe nicht genug war, kann den Rifflsee noch zu Fuß umrunden.
Der Cottbusser Höhenweg
Am dritten Tag führt der Cottbusser Höhenweg zur höchstgelegenen Hütte der Tour, der Kaunergrathütte. Auf einer Höhe zwischen 2200 und 2300 Höhenmetern führt der teils seilgesicherte Weg an der Ostseite von Brandkogel und Steinkogel vorbei. Nachfolgend mündet er in ein Kar, an dessen oberen Ende sich die letzte Hütte befindet.
Der finale Abstieg am vierten Tag dauert gemütliche 2,5 Stunden. Hier führt der Pfad von der Kaunergrathütte zum Steinbockjoch, an zwei kleinen Seeaugen vorbei ins Karle. Der sogenannte Hüttenweg entlang am Lußbach leitet die Wanderer ins Planegroß-Tal hinab. Dort wird die Vegetation von Schritt zu Schritt wieder üppiger bis man schließlich nach einigen letzten Serpentinen am Ziel in Planegroß angelangt. Von dort aus gelangt man zu Fuß oder mit dem Bus zurück zum Ausgangspunkt in Mandarfen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Mehrtagestour sehr vielfältige Landschaften bietet und besonders geeignet ist für Wanderer und Bergsteiger, die unberührte Natur schätzen und nicht unbedingt an ihre körperlichen Grenzen stoßen möchten. Die 15 Stunden Gehzeit sind auf die 4 Tage optimal, kräfteschonend aufgeteilt.