Charakter der Tour
Die Kletterroute Tajakopf von Erwald über die Tajakante, ist eine der schönsten Touren durch die Berge Österreichs. Zugleich ist es aber auch eine der schwersten Touren, die großes Geschick und viel Ausdauer voraussetzen. Dabei müssen knapp 1400 Höhenmeter überwunden werden, wobei der Aufstieg und Abstieg den sogenannten Vorderen Tajakopf umfasst. Während des Aufstiegs gibt es dabei aber ein wahres Naturspektakel zu erleben, mit wunderschönen Sehenswürdigkeiten, die die Anstrengungen auf jeden Fall wert sind.
Die Route zum Tajakopf ist nur für erfahrene Bergsteiger geeignet und orientiert sich an einer Schwierigkeitsstufe zwischen D und E. Es gibt teilweise steile Kanten, die überwunden werden müssen. Die gesamte Tour dauert sechs bis acht Stunden. Es sollte ausreichend Verpflegung mitgenommen werden. Der Hang selbst ist zur Südseite ausgerichtet, weshalb es immer eine direkte Sonneneinstrahlung gibt.
Orientierung und Lage
Die Mieminger Kette ist ein Gebirge in Tirol und gehört damit zu einer der größten Gebirgsketten der österreichischen Alpen. Nur wenige Kilometer entfernt von der Grenze lässt sich von der Tajakante aus auch die Zugspitze sehen, die im Wettersteingebirge liegt. Die nächstgrößere Stadt ist Innsbruck, obwohl der Zustieg nur aus nordwestlicher Richtung möglich ist. Der Vordere Tajakopf ist übrigens nicht der höchste Gipfel innerhalb der Gebirgskette. Trotzdem ist eine gute Planung nötig, um die Route in den Tiroler Alpen auf sich zu nehmen.
Zustieg zum Klettersteig
Der Zugang zur Route Tajakante erfolgt über die Kleinstadt Erwald, die im Nordwesten der Gebirgskette liegt. Dort gibt es auch die Zugspitz Arena aus Tirol zu finden, die eine Unterkunft und Anlaufstelle für alle Bergsteiger und Touristen der Region ist. Bei Fragen sollte sich immer an die Zugspitz Arena gewendet werden. Von dort aus startet die Tour auf den Vorderen Tajakopf, die ungefähr sechs Stunden in Anspruch nimmt und einer Schwierigkeit von D/E entspricht. Die Klettersteigroute startet etwas unterhalb der Coburger Hütte. Hinter dem Seebensee spaltet sich der Weg.
Folgt man den Weg rechts, gelangt man über einen direkten aber angenehmen Aufstieg zur Coburger Hütte, die ca. 250 HM über den Seebensee liegt und eine Hervorragendes Essen bietet. Wir biegen jedoch links ab, denn wir wollen uns nach dem Klettersteig mit gutem Essen an der Hütte belohnen. Wir folgen den Steinmänchen auf der Schotterpiste, bis wir wieder auf einen schmalen Weg gelangen, der uns bis zum Einstieg führt. Schon von dort aus gibt es einen tollen Ausblick auf den Seebensee, der von weiter oben aber nur noch besser wird. Der Zustieg beginnt auf einer Höhe von 1850 Metern. Von der Stadt aus gibt es verschiedene Wanderwege, die zum Startpunkt führen.
Klettersteig bis zum Tajakopf
Von dem Einstieg geht es weiter bergauf, geführt an einem Drahtseil, das am Tajagrat angebracht ist. Bereits am Anfang wird schon einiges Abverlangt, wer diese Stelle jedoch meistert, der wird auch mit den restlichen Weg keine Probleme bekommen. Die Schwierigkeit des Aufstiegs schwankt hier stark, wobei es teilweise Abschnitte mit nur A gibt, andere Stellen aber zwischen C und D schwanken. Mit etwas Kraft ist es jedoch kein Problem, diese Hindernisse zu überwinden.
Auf dem Weg nach oben gibt es einen fantastischen Ausblick über die Mieminger Kette und die umliegenden Gebirge. Auch die Zugspitze sollte von hier oben zu erkennen sein. An sonnigen Tagen schimmert außerdem der Seebensee in einem wunderschönen Smaragdgrün. Ein schwieriges Hindernis ist der Zackengrat, der sich kurz vor der Spitze befindet. Dahinter gibt es dann auf einem Plateau eine Verschnaufpause mit einem Ausblick auf den Drachensee, der sich hoch oben zwischen den Gebirgsspitzen befindet.
Danach folgt noch einmal der letzte Aufstieg mit einer durchgängigen Schwierigkeit von B bis C, anfangs sogar direkt an einer Steilwand empor. Ist dies überwunden, so wurde der Gipfel des Vorderen Tajakopfes auf 2450 Metern erreicht. Wer von hier aus noch mutig ist und genügend Kraftreserven hat, der kann auch noch den Klettersteig bis zum Hinteren Tajakopf mit nehmen.
Abstieg vom Tajakopf
Die Route der Tajakante führt vom Gipfel aus nach unten zur Coburger Hütte. Dieser Weg ist stellenweise recht steil und schottrig, hier ist also vor allem bei Nässe Vorsicht geboten. Ansonsten ist der Abstieg zur Coburger Hütte ein wirklich atemberaubendes Erlebnis. Denn das Gipfelpanorama im Hintergrund mit der vorgesetzten Hütte und den traumhaften Drachensee ist einmalig.
Der Rückweg führt in nördlicher Richtung von der Hütte nach unten zum Seebensee, wo wir wieder auf die Aufstiegsroute treffen. Der Weg über Seebensee ist durch verschiedene Wanderwege markiert und sollte einen unversehrt zurück zum Ausgangspunkt bringen.