Arnspitze

Arnspitze, Oktober 2023

Überschreitung der Arnspitzen

 

Die Arnspitzen ragen über der Leutasch in den Himmel. Wer sie überschreitet, erlebt ein exquisites Abenteuer, das unter anderem die freie Sicht auf den Wetterstein und den Karwendel bietet.

Charakter der Bergtour zur Arnspitze

Der Arnspitzgruppe im Karwendel ist sehr markant und schon aus der Ferne vom Kochelsee und Walchensee zu erkennen. Es handelt sich um einen perfekten Dreizack inmitten der Scharte zwischen Herzogstand und Jochberg, wobei die gesamte Gruppe der Arnspitzen aus insgesamt sieben Gipfeln besteht. Dazu gehören der Schartenkopf, der große und der mittlere Arnspitz, die Arnplattenspitze (auch: hinterer Arnspitz), der Weißlehnkopf, der Arnkopf und der Zwirchkopf. Die Besteigung der Arnspitzen ist dementsprechend lang und anspruchsvoll. Die gängige Bergtour ist eine Überschreitung der Arnspitzgruppe, die bei der Arnplattenspitze beginnt und über den mittleren zum großen Arnspitz führt. Sie ist sehr schön und abwechslungsreich wegen der markanten Nordabbrüche und Flanken sowie der eindrucksvollen Prominenz der Gruppe.

Es gehören Klettereien am Grat und sensationelle Aussichten dazu, bei denen Bergsteiger wegen der eher niedrigen Frequentierung der Tour weitestgehend unter sich bleiben. Wer den III. Grad beherrscht, benötigt nicht unbedingt Sicherungen. Allen anderen wäre eine Seilsicherung an ein zwei Stellen zu empfehlen. Für die gesamte Strecke sind nicht weniger als sechs, eher aber acht Stunden einzuplanen. Das ist weniger als bei Touren auf die Zugspitze, die Hohe Munde oder die Gehrenspitze.

Lage der Arnspitzen

Die Arnspitze gehören zum Wetterstein. Die umliegenden Orte sind Mittenwald in Bayern, Seefeld in Tirol, im Westen das Leutaschtal sowie im Osten das Isartal bei Scharnitz. Der größere Teil der Arnspitze gehört zu Tirol, der nordöstliche Teil zu Bayern. Es handelt sich um eine schwere Bergwanderung (Kennzeichnung schwarz), das Klettern wird mit den Schwierigkeitsgraden II und III eingestuft. Das entspricht vielen Touren der Zugspitze, wo es aber auch noch höhere Schwierigkeitsgrade gibt.

Für die Übersteigung der Arnspitzgruppe überwinden Bergwanderer beim Auf- und Abstieg insgesamt ~1.500 Höhenmeter, davon etwa 400 Höhenmeter auf dem Grat. Zu finden ist der Ausgangspunkt auf dem Navi mit der Eingabe Ahrn 211 in 6105 Leutasch (Österreich). Die Anfahrt von Deutschland aus erfolgt über die Autobahn München via Garmisch und Mittenwald. Nach dem Passieren von Mittenwald folgt rechts eine Abbiegung in Richtung Leutasch und Ahrn. Dort findet sich nach der ersten Abzweigung links ein Parkplatz hinter der Holzbrücke.

Aufstieg zur Arnspitze

Vom genannten Parkplatz aus beginnt der Weg zum Gipfel in Richtung Norden entlang der Leutascher Ache. Nach etwa 100 m überqueren die Bergwanderer eine kleine Brücke. Danach zweigen sie nach rechts ab, eine Ausschilderung verweist auf die Richtung zur Arnplattenspitze. Der Pfad führt nun steil durch einen Kiefernwald hinauf, er ist rotweiß markiert. Dieser Aufstieg dauert rund eine Stunde, dann folgt der Weg dem Kamm. Unmittelbar vor dem Gipfel wird der Anstieg nochmals sehr viel steiler. Eine Steilstufe von 40 m erfordert nun Klettern im Schwierigkeitsgrad II. Ab der markanten Arnspitzplatte gibt es dann keine Markierungen mehr. Die Wanderung oben beginnt mittig an einer Verschneidung. Anschließend umgehen die Bergwanderer eine senkrechte Felsstufe mit einer Rechtsschleife. Sie klettern noch wenige Meter hinab und queren dann aus der Platte nach links hinaus.

Abstieg

In die Scharte erfolgt der Abstieg über Schrofen, Schutt und teilweise durch Latschen. Die Wanderer halten sich weit links und gelangen dabei häufiger nahe an die Kante, welche die Ostflanke der Arnspitze nach Norden begrenzt. Hinter der Kante geht es sehr abrupt hinab. An einer Stelle führt der Weg sogar direkt über einen Abgrund. Die Bergwanderer umgehen dort eine dichte Latschenpassage. Anschließend folgt eine breite Scharte vor den mittleren Arnspitzen.

Die Schlüsselstelle der Arnspitze

Klettertechnisch beginnt danach die Schlüsselstelle der gesamten Tour: Auf einem sehr kurzen Stück wird der Schwierigkeitsgrad III erreicht. Es geht ~30 m steil hinab. Unten folgt ein Schuttfeld, von wo aus wieder Trittspuren nach links über eine Geländekante führen. Zwischen den Latschen geht es entlang steiler werdender Felspassagen bis zu einer senkrechten Felswand. Hier beginnt das „bösartige Band“, das aber in Wahrheit nur dem Schwierigkeitsgrad II entspricht. Danach verläuft der Abstieg relativ leicht und problemlos, wobei die Arnspitzhütte passiert wird. Unterhalb der Arnplattenspitze führt ein Forstweg in rund einer halben Stunde zurück zum Parkplatz.

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Überschreitung der Arnspitzen 2.196M, Bergsteigen

  • Bergtour von Leutasch
  • Startpunkt/Endpunkt: Parkplatz in Ahrn
  • Notunterkunft: Arnspitz Hütte
  • 1.450HM/ Distanz 10,2KM, Schwierigkeit schwer
  • ungesicherte Stellen bis Schwierigkeitsgrat III
  • Helm

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