Hochtour

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Hochtouren als Königsdisziplin am Berg

Hochtouren gelten als eine der Königsdisziplinen am Berg. Aber was ist überhaupt der Unterschied zwischen Bergsteigen und einer Hochtour? Auf hohe Berge führen schließlich beide. Knapp auf den Punkt bringen könnte man es so: Eine Hochtour beginnt dort, wo der Fels aufhört und das Eis anfängt.

Die meisten Alpengipfel über etwa 3000 Metern Höhe sind vergletschert. Daher können diese Gipfel ohne spezielle Ausrüstung nicht bestiegen werden. Viele hohe Alpengipfel wie der Großglockner, das Zuckerhütl in der Schweiz oder der Mont Blanc sind nur im Rahmen einer Hochtour erreichbar.

Spezielle Ausrüstung nötig

Das Hochtouren gehen ist eine anspruchsvolle und risikoreiche Variante des Bergsteigens. Sie verlangt eine spezielle Ausrüstung, Sicherungstechniken und Erfahrung. Die Hauptgefahren sind Stürze in Gletscherspalten und Abstürze in verschneitem oder vereistem Steilgelände.

Wesentliches Element einer Hochtour ist daher das Gehen mit Steigeisen, Eispickel und Seil. Steigeisen geben die notwendige Trittsicherheit im Schnee oder auf vereistem Untergrund. Der Pickel kann vielseitig eingesetzt werden: Als stützender Stock beim Gehen oder als rettende Bremse bei einem Sturz. In steilem Eisgelände sind anstelle eines Eispickels ein Paar sogenannter Steileisgeräte nötig. Hier geht das Hochtouren gehen fließend zum Eisklettern über.

Spaltensturz als große Gefahr

Die große Herausforderung bei einer Hochtour – und der wesentliche Unterschied zu allen anderen Formen des Bergsteigens – ist die Gefahr eines Spaltensturzes in vergletschertem Gelände. Ein Gletscher hat meist Spalten, die viele Meter tief sein können. Oft sind diese Spalten durch Schneebrücken überdeckt und daher nicht sichtbar. Da ihre Lage sich ständig verändert, ist eine Kartierung nicht möglich. Die beste Kenntnis des Geländes schützt nicht vor versteckten Spalten. Ein ungesicherter Sturz in eine Gletscherspalte kann tödlich sein; zumindest verursacht er meist Verletzungen und kann eine sehr aufwendige Bergung durch eine Rettungsmannschaft erfordern.

Daher ist das Gehen am Seil bei der Überquerung eines Gletschers unbedingt notwendig. Wenn mehrere Personen angeseilt gehen, können bei einem Spaltensturz einer Person die anderen den Sturz auffangen und den Gestürzten aus der Spalte bergen. Bei einer geübten und gut eingespielten Gruppe bleibt ein Spaltensturz meist ohne Verletzungen. Eine Bergung durch eine Rettungsmannschaft kann in der Regel vermieden werden.

Spezielle Sicherungstechnik

Eine einzelne Person kann einen Gestürzten kaum halten. Daher sind für eine Seilschaft mindestens drei Personen notwendig, besser vier oder fünf. Diese gehen hintereinander in einem Abstand von acht bis zehn Metern. Alle Seilschaftsmitglieder tragen Klettergurte und sind damit in das gemeinsame Seil eingebunden. Beim Gehen darf das Seil nur leicht durchhängen, daher müssen die Abstände recht genau eingehalten werden. Der Pickel wird in der Hand gehalten und kann so bei einem Sturz sofort als Sicherung in den Untergrund gerammt werden.

Die Sicherung der Gruppe nach einem Sturz und die Spaltenbergung erfordern spezielle Techniken. Diese sollten vorher gelernt und geübt werden. Die Bergung kann bei größeren Seilschaften mit einem einfachen Mannschaftszug erfolgen. Hierbei ist jedoch Vorsicht geboten, da es oben an der Spalte oft durch einen Mannschaftszug zu weiteren Verletzungen kommen kann. Wenn die Spalte an der Kante einen leichten Übergang hat, kann der geborgene daran hängen bleiben. Durch den starken Mannschaftszug könnte der Abgestürzte sich das Genick brechen, wenn dieser nicht bei vollem Bewusstsein ist. Die Bergung durch die Loose Rolle, hat den Vorteil, dass sich ein Retter, gesichert zum Spaltenrand bewegen kann. Um dort den Kontakt zur abgestürzten Person aufnehmen zu können. Bei kleineren Seilschaften (bis zu vier Personen) kommt meist eh die Bergung über einen Flaschenzug zum Einsatz (loose Rolle)

Absturzgefahr in Steilgelände

In steilem Gelände, etwa bei Firn- oder Eishängen, besteht beim Gehen in einer Seilschaft die Gefahr, dass der Sturz eines Seilschaftsmitglieds die gesamte Gruppe in den Tod reißt. Daher kann hier zusätzlich eine Fixpunktsicherung mit Eisschrauben notwendig sein. Wenn eine Fixpunktsicherung nicht möglich ist, kann es im Sinne einer Risikoabwägung unter Umständen sinnvoll sein, ganz auf das Seil zu verzichten. So kann zwar ein Sturz einer einzelnen Person nicht aufgefangen werden, er betrifft dann aber wenigstens nicht die gesamte Gruppe. Der Gestürzte kann sich leichter mit der Bremswirkung seines Pickels retten, wenn er nicht in ein Seil eingebunden ist, und von den anderen Gruppenmitgliedern Hilfe erhalten.

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