Der Triglav – höchster Gipfel von Slovenien und faszinierendes Tourenziel. Was macht seinen besonderen Reiz aus? Der folgende Artikel soll diesen doch zumindest hierzulande relativ wenig bekannten Berg der Julischen Alpen vorstellen. Ein beliebter Weg hinauf zum Triglav ist der Bambergweg. Dieser Klettersteig ist recht schwierig und anspruchsvoll und gleichzeitig ist er jedoch auch sehr schön und bietet tolle Aussichten.
Start im Vratatal
Ausgangspunkt ist der Wanderparkplatz im Vratatal nahe der Ortschaft Mojstrana. Nach nur etwa 5 Minuten Fußmarsch ist schon die Hütte Aljažev Dom erreicht. Das Essen dort ist lecker und Übernachtungen werden ebenso angeboten. Hier zu übernachten ist eine gute Idee, denn für diese fordernde Bergtour sollten ca. 12 bis 14 Stunden eingeplant werden, inklusive Pausen. Sportliche 1900 Höhenmeter sind zu bewältigen.
Für durchtrainierte Bergsport Enthusiasten ist das natürlich kein Problem und entsprechende Kondition ist hier auf jeden Fall angebracht. Schon bei der Planung sollte jedem klar sein, die Tour ist schwierig und nicht für Anfänger geeignet. Neben Schwindelfreiheit und Trittsicherheit ist eine komplette Klettersteigausrüstung hier Pflicht, sowie Helm und Sicherungsseil sind ebenso sehr empfehlenswert.
Jetzt geht es los Richtung Gipfel
Proviant und Getränke nicht vergessen und los geht es. Der Bambergweg ist die schwierigste Route, doch belohnt bei gutem Wetter mit fantastischen Ausblicken. Bei besonders klarer Luft reicht der Blick sogar bis zum Mittelmeer, und zudem bietet der Triglav Nationalpark reichlich wilde und unberührte Natur. Mit etwas Glück entdeckt man Adler, Steinböcke und Gämsen.
Die Gesamtlänge der Tour beträgt 14 km, doch der eigentliche Klettersteig ist nur ca. 1,6 km lang. Recht entspannt geht es los, vorbei am Partisanen Denkmal und weiter geradeaus ins Vratatal. Dann weiter hinauf zum Luknja Pass auf 1758 Metern, der nach ungefähr 2 Stunden erreicht wird. Ab jetzt wird die Tour deutlich fordernder, denn es beginnt der Eintieg in die imposante Nordwand des Triglav.
Eine fast 40 Meter hohe fast senkrecht Felswand gilt es zu überwinden, doch der Klettersteig ist hier glücklicherweise gut gesichert. Charakteristisch für diese Tour ist übrigens, dass sich gesicherte und ungesicherte Passagen abwechseln, und ebenso wechseln Kletterstücke und Gehgelände ab. Langweile kommt dabei sicherlich nicht auf.
Etwas Entspannung bietet ein Schotterfeld auf 2360 Metern, dann folgt der letzte Teil des Aufstiegs. Endlich geschafft, denn das Ziel auf 2864 Metern Höhe ist jetzt erreicht. Direkt ins Auge fällt das raketenartige Wahrzeichen, wobei die kleine Notunterkunft für Maximal 2 Personen bereits 1895 von dem Pfarrer und Bergsteiger Aljaz erbaut wurde. Sein Name ist am Berg allgegenwärtig und uns bereits bei der Hütte am Start begegnet. Die kleine „Rakete“ ist auch ein beliebtes Souvenier und wird zum Beispiel oft als Schlüsselanhänger verkauft.
Der Abstieg vom Triglav
So schön es dort oben auch ist, übernachten will man an diesem unwirtlichen Ort doch lieber nicht. Natürlich ist es möglich, den selben Weg auch wieder für den Abstieg zu wählen, doch Interessanter und schöner ist eine Rundtour. Hierfür bieten sich 2 Möglichkeiten an, dies sind der Prager Weg und der Tominšek Weg. Wobei ersterer als etwas leichter gilt, und der zweite schwerer und dafür landschaftlich schöner. Doch Vorsicht, denn dieser Weg wird auch als „Wadenschreck“ bezeichnet.
Sichtbar ist schon die Hütte Triglavski Dom auf 2515 Metern Höhe. Ein recht schmaler Grat führt hinab, wobei hier schon oft etwas mehr los ist. Bei starkem Betrieb kann es sogar zu etwas Wartezeit beim Abstieg kommen. Auch dieses Wegstück ist wieder gut gesichert. Noch rund 1,5 km Strecke liegen vor dem Wanderer bis das Tal erreicht ist, und die Tour behält auch hier ihren abwechslungsreichen Charakter. Neben steilen und recht schwierigen Passagen gibt auch wieder Gehstücke mit tollen Ausblicken.
Dann wird der Talweg erreicht, und die Rundtour schließt sich hier. Nach wenigen Minuten ist die Starthütte Aljažev Dom in Sicht. Die anstrengende und dabei sehr schöne Klettertour ist damit beendet. Oft hört man dann von den Bergsportlern, dass dies sicherlich nicht der letzte Besuch gewesen ist.