Tour du Mont Blanc

Tour du Mont Blanc, August 2015

Tour du Mont Blanc

Rund um dem Mont Blanc durch Italien, Frankreich und die Schweiz

Die Tour du Mont Blanc (TMB) umrundet das Mont-Blanc- Massiv und führt durch Teile der Schweiz, Italiens und Frankreichs. Die erste Fußgängertour rund um den Mont Blanc fand 1767 statt, als Horace Bénédict de Saussure und Freunde von Chamonix aus aufbrachen. 248 Jahre später machen wir Drei uns auf die Reise, denn auch wir wollen das Mont-Blanc-Massiv umrunden.

Die erste Etappe führt im Regen von Les Houches nach Les Contamines-Montjoie

Nach achtstündiger Fahrt mit dem Fernbus und der Bahn von München über die Schweiz erreichen wir das Bergstädtchen Les Houches mitten in den französischen Alpen. Unsere erste Etappe startet verregnet. Die wundervolle Bergkulisse auf unserem Weg nach Les Contamines-Montjoie können wir nur erahnen. Trotz des schlechten Wetters ist auf der Route viel los, denn für alle beginnt und endet die TMB am selben Ort. An den nächsten Tagen wählen wir die weniger begangenen, alternativen Routen.

Den ganzen ersten Tag über bleibt uns der Regen treu und der Blick auf das Dach der Alpen verwehrt. Nach einem langen, mit seinen sieben Auf- und Abstiegen herausfordernden Weg erreichen wir, von Kopf bis Fuß in Regenhüllen gekleidet, das Bergdorf Les Contamines halbwegs trocken. An den ersten drei Tagen verläuft der Weg durch Frankreich. Die Ansicht des Mont-Blanc-Massivs, von der französischen Seite her betrachtet, ist schroff und vergletschert. Doch wir wandern über bunt blühende Almwiesen auf schmalen, zum Teil recht steilen Pfaden.

Am zweiten Tag kommen ungewollte Kilometer und Höhenmeter dazu

Der zweite Wandertag verläuft unplanmäßig. Wegen schlechter Sicht verpassen wir beim langen Abstieg vom Col de Fours (2665 m) eine Abzweigung. Ein Blick auf die digitale Karte zeigt uns, dass wir die gebuchte Bleibe gerade großzügig umwandern. Um noch umkehren zu können, sind wir schon zu weit abgestiegen. Also rufen wir die Unterkunft an und erklären unsere Situation. Der Wirt erweist sich als Retter in der Not und bucht uns kurzerhand in die uns am nächsten gelegene Hütte um. Wir sind sehr erleichtert, nicht draußen schlafen zu müssen. Nach über elf Stunden erreichen wir unser Ersatzquartier. Nie wieder haben das Essen und der Wein so gut geschmeckt wie am Ende dieser Etappe. Aufgeteilt auf verschiedene Matratzenlager, bekommt jeder von uns ein Bett zum Schlafen. Das nennt man Wanderglück!

Tour du Mont Blanc Etappe 3 zum Col de la Seigne

Mit schweren Beinen starten wir am nächsten Tag. Doch glücklicherweise finden wir rasch zurück zur richtigen Route und setzen unseren Weg fort. Aus den grünen Bergwiesen wird dann eine schroffe, steinige Kulisse, Heimat vieler Steinböcke, die uns Wanderer aus sicherer Entfernung beobachten. Danach steigen wir direkt zum Col de la Seigne auf, vorbei an kleinen Seen, auf deren Oberfläche sich die schroffen, teilweise schneebedeckten Gipfel spiegeln. Hier verlassen wir dann Frankreich und tauchen in die italienische Alpenwelt, das Aostatal, ein.

1200 Höhenmeter und 20 wundervolle Kilometer Strecke, auch das ist die TMB 

Die vierte Etappe führt uns hinab zur Bergsteigerstadt Courmayeur, vorbei an glitzernden Wasserfällen, bevor der anstrengende Aufstieg zum Rifugio Bertone (1907 m) folgt. Die digitale Karte ständig im Blick, wandern wir durchschnittlich 1200 Höhenmeter und etwa 20 Kilometer täglich. Wenn wir uns nicht gerade verlaufen, sind wir acht Stunden unterwegs. An unseren Schlüsselbeinen hat sich inzwischen ein zusätzliches »Polster« gegen den Druck unserer Rucksäcke gebildet. Auch die ein oder andere blutige Blase gesellt sich an den Füßen hinzu.

Unser italienisches Abendessen besteht hauptsächlich aus Polenta. Na, wenn schon! Das Panorama auf der italienischen Seite mit dem Val Ferret und seinen tosenden Wasserfällen sowie der Blick auf das vergletscherte Mont-Blanc-Massiv und die schroffen Felsen der Grandes Jorasses entschädigen uns vielfach.

Tiefe blaue Gletscherspalten begleitet von rauschenden Gletscherwasser

Begleitet vom Blick auf die Pyramide des Mont Dolent, einem markanten Berg des Mont-Blanc-Massivs, wandern wir zum Grand-Ferret-Pass (2537 m) und betreten Schweizer Boden. Üppig und bunt blühen hier die Bergwiesen. Die imposante Ostseite des Massivs mit seinen beinahe 4000 Meter hohen Gipfeln ist nun unser Wanderbegleiter. Wir durchqueren das einsame Arpette- Tal zum Trient-Gletscher. Durch den engen Übergang Fenêtre d’Arpette betreten wir dann das Trient-Tal. Der Wanderpfad verläuft jetzt vorbei am imposanten Trient-Gletscher. Gebannt blicken wir auf tiefe, blau-grau leuchtende Gletscherspalten. Dazu werden die beeindruckenden Bilder vom Rauschen des Gletscherwassers begleitet. Danach steigen wir weiter zum Pass Col de Balme empor.

Der Finaltag in Frankreich auf der Tour du Mont Blanc hält nochmal einen traumhaften Abschied bereit

Wieder in Frankreich, öffnet sich der aussichtsreichste Teil unserer Fernwanderung, dann das Mount Blanc Massiv zeigt sich nochmal von seiner besten Seite. Die verbleibenden zwei Tage sind viel zu wenig für diesen traumhaften Abschnitt! In seiner ganzen Pracht dürfen wir dann die Nordseite des Mont-Blanc-Massivs bei einem Sonnenaufgang vom Refuge du Lac Blanc aus erleben. Die Eisriesin glüht im Morgenlicht. Was für ein Start in die letzte Etappe zurück nach Les Houches!

Wow was für eine Tour!

Neun Tage, sieben Täler, über 11 000 Höhenmeter und 180 Kilometer mit blutigen Füßen, Schweiß und Jubel. Welch ein Abenteuer! Das und noch viel mehr war die Tour du Mont Blanc!

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Tour du Mont Blanc Wandern

  • Wandertour / Hüttentour von Les Houches
  • Stecke: Gesamtlänge ca. 180Km
  • Dauer: 7-10 Tage mitunter Tagesetappen von bis zu 9 Stunden
  • Aufstieg/ Abstieg: ca. 11.000 Höhenmeter
  • Schwierigkeit: mittelschwere Fernwanderung, Schwindelfreiheit, Trittsicherheit und Bergerfahrung sind erforderlich

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