Monte Cevedale

Monte Cevedale, Juli 2019

Bergwanderer auf einer Bergtour
Blockkletterei in den Alpen
Bergsteiger mit Hochtourenausrüstung vor einem Gletscher in den Alpen
Klettern am Gletscher
Bergtour am Gletscher
Seilschaft auf einem Gletscher in den Alpen
Hochalpine Bergtour zum Monte Cevedale
Bergfreunde am Gipfel des Monte Cevedale

Bergtour zum Monte Cevedale

1. Charakter des Monte Cevedale

Was ist besonders am Monte Cevedale?

Mit einer Höhe von 3769 Metern ist der Monte Cevedale einer der höchsten Gipfel in ganz Italien (Top 20) sowie der dritthöchste in den Ortler-Alpen und daher ein wichtiges Ausflugsziel innerhalb der Ortlergruppe. Eine Bergtour bietet einen unvergleichlich schönen Ausblick auf das italienische Umland und ist, trotz der allgemeinen Höhe des Berges, bis auf die letzten Höhenmeter zum Gipfel, überraschend einfach zu bewältigen. Auch das macht den Cevedale zu einem beliebten Touristenmagnet und einem tollen Einstiegspunkt für Bergwanderer. Wir empfehlen einen Aufstieg zwischen Juli und September, bei gutem Sonnenwetter.

Wie schwierig ist die Bergtour zum Monte Cevedale?

Obwohl es sich dabei um einen der höchsten Berge Italiens handelt, ist eine Wanderroute vergleichsweise einfach zu bewältigen. Etwas Ausdauer und Kondition sind nötig, aber der Pfad ist nicht zu schwer zu besteigen. Entsprechend häufig verschlägt es Wandergruppen bis auf den Gipfel. An einigen Stellen besteht jedoch ein Gefahrenpotenzial durch Spalten, die sich auf dem Berg auftun und vor allem im Winter nicht zu erkennen sind. Entstanden sind diese primär durch die Gletscher, die es in den Alpen noch gibt. Daher ist bei jedem Schritt Vorsicht geboten und das gehen in einer Seilschaft ist unumgänglich.

Auch die Spaltenbergung in der Gruppe muss auf der Hochtour beherrscht werden. An einigen Stellen besteht eine akute Absturzgefahr und die Gefahr von Steinschlägen. Wirkliches Klettern ist aber nicht nötig, obwohl der Anstieg auf den letzten 150HM eine erhöhte Konzentration fordert. Denn diese steile Gipfelflanke ist bis zu 40° steil. Die Gipfelflanke wird meistens von links nach rechts überwunden und durch das hohe aufkommen meistens schon gespurt. Wer sich jedoch für den direkten Weg entscheidet und die 40° steile Wand zwischen Zufallspitze und Monte Cevedale besteigt sollte sich mit Eisschrauben zwischensichern.

Wie lang ist die Tour zum Monte Cevedale?

Eine Bergtour bis zum Gipfel des Cevedale ist ungefähr 13,8 Kilometer lang, wenn Sie den Weg von Sulden bis zur Hütte nehmen, sind es sogar 17 Kilometer. Der Aufstieg dauert dabei rund 4,5 Stunden (von der Schaubachhütte) und der Abstieg 3,5 Stunden, also gute acht bis zehn Stunden sind zu empfehlen, mit genügend Pausen. Insgesamt werden ab dem Ausgangspunkt rund 1200 Höhenmeter zurückgelegt. Der Auf- und Abstieg verläuft dabei gleichmäßig, es gibt keine großen Hindernisse, die überwunden werden müssen. Eine Tour auf den Monte Cevedale nimmt einen ganzen Tag in Anspruch, aber die Aussicht ist es allemal wert, die Wanderung auf sich zu nehmen.

2. Orientierung und Lage

Der Monte Cevedale ist Teil der Ortler-Alpen und befindet sich in Italien, an der Grenze Trentino-Lombardei. Nach der Königsspitze und dem gleichnamigen Berg Ortler ist der Cevedale der dritthöchste Berg der gesamten Ortlergruppe. Er ist dabei Teil des Hauptkamms des Gebirges in einem der wichtigsten Punkte innerhalb der Alpen Trentinos. Über einen Grat ist der Berg außerdem mit der Zufallspitze verbunden, die eigentlich aus zwei Spitzen besteht.

3. Tourbeschreibung

Startpunkt wählen

Die Tour beginnt an der Talstation der Suldenbahn auf einer Höhe von 1900 Metern. Ob angekommen, befinden Sie sich an der Schaubachhütte auf einer Höhe von 2581 Metern und dem eigentlichen Ausgangspunkt der Bergtour. Alternativ gibt es auch Wanderwege, die von Sulden bis zur Hütte führen.

Aufstieg

Der Pfad in Richtung der Spitze des Cevedale ist leicht zu finden und führt Sie dann in Richtung Süden über den Bergkamm im Blockgelände entlang der Alpenrouten. In der Ferne lassen sich dabei schon der Suldenferner mit der Suldenspitze und wenig später die Eisseespitze entdecken, zwei der hohen Spitzen des Ortler-Gebirges. Die Route bis zum ersten interessanten Punkt ist vergleichsweise einfach zu bewältigen und führt über ein flaches Gletschergebiet.

Am Eisseepass wird es steiler

Je näher Sie jedoch der Eisseespitze kommen, desto steiler wird auch das Terrain. Der Eisseepass wird nach ungefähr zwei Stunden überwunden und der folgende Weg verläuft wieder flacher. Hier haben Sie eine Höhe von 3150 Metern erreicht. Wählen Sie hier eine sichere Route und achten Sie auf mögliche Spalten im Langenferner Gletscher. Ist der Pass überwunden, so lassen sich in der Ferne schon der Monte Cevedale und die Zufallspitzen erkennen. Das nächste Ziel ist nur ungefähr eine halbe Stunde entfernt und befindet sich auf einer Höhe von 3259 Metern.

Der Weg der Hochtour bis dahin ist atemberaubend schön und lässt sich vor allem bei gutem Wetter bestaunen. Ringsherum gibt es einen tollen Ausblick auf andere Gipfel des Ortlers, aber auch auf das Tal. Zudem ist der Aufstieg sehr flach, erfordert zwar etwas Kondition, ist aber gut zu bewältigen. Nach rund 30 Minuten sollten Sie dann an der Rifugio Casati ankommen, der letzte Stopp vor dem Gipfel. Hier lässt sich eine kurze Pause einlegen, ansonsten geht es weiter zur letzten Hürde. Bis zur Spitze auf einer Höhe von 3769 Meter ist es noch ein ganzes Stück, was eine Menge Konzentration erfordert. Die Steigung entspricht hier teilweise 40 Grad, sollte also nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Links erhebt sich die Zufallspitze, während Sie auf den Monte Cevedale zugehen. Halten Sie sich durchgehend rechts und erklimmen Sie die letzten Höhenmeter. Nach weiteren zwei Stunden ist die Spitze endlich erreicht.

Abstieg

Der Abstieg führt wieder über dieselbe Route zurück, diesmal nur etwas zügiger, da es bergab geht. Es gibt keine weiteren Sicherheitsvorkehrungen zu beachten, solange Sie sich an den vorgegebenen Pfad halten und vor den Spalten im Abschnitt des Gletschers Acht geben.

Übernachtungsmöglichkeiten

Sowohl in der Schaubachhütte als auch in der Refugio Casati gibt es theoretisch Übernachtungsmöglichkeiten, von denen Sie bei einem langen Aufenthalt Gebrauch machen können. Die Schaubachhütte ist sehr gut mit der Seilbahn erreichbar. Die Casatihütte bietet jedoch Möglichkeiten der Einkehr und ist von Juni bis September und von Mitte März bis Mitte Mai geöffnet. Hier gibt es Speisen und Getränke zu kaufen und einen Schutz vor der Kälte. Zudem lassen sich auch temporäre Zimmer buchen, um eine Nacht auf dem Gipfel zu verbringen. Dies ist besonders dann zu empfehlen, wenn es neblig ist oder sich das Wetter plötzlich ändert.

 

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Monte Cevedale 3.769M / Zufallspitze 3.757M Hochtour

  • Hochtour M. Cevedale über Suldenferner
  • Startpunkt/Endpunkt:  Seilbahn Sulden P
  • Übernachtung: Schaubachhütte
  • 1400 HM/ Distanz 14,4 KM, Schwierigkeit Schwer
  • Gletscher, wenig Spalten, Kletterstellen I+
  • Hochtourenausrüstung erforderlich

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Hochtour zum Monte Cevedale über die Zufallspitze

mit der Suldenbahn zum Basecamp

Ausnahmsweise kürzen wir mit der Suldenbahn (1.910 m) bis zu unserem Stützpunkt der Schaubachhütte (2.581 m) ab. Da wir im Rahmen des Hochtourenkurses dort mehrere Tage verbringen, sind unsere Rucksäcke entsprechend vollbeladen. Wer es aus eigener Kraft schaffen will, der nimmt jedoch den markierten Steig an der Talstation der Suldenbahn und erreicht die Hütte in etwa 1,5 Stunden. Wir empfehlen hier zu übernachten, denn das Essen ist einmalig.

Zwischenstopp in dem Rifugio Casati

Nach einigen Theorie- und Praxistagen wagen wir uns an die Besteigung des Monte Cevedale. Gegen 6:00 Uhr morgens brechen wir von der Hütte auf, der zunächst über einen Pfad mit alpinem Blockgelände führt. Eine halbe Stunde später erreichen wir dann den Suldenferner und seilen uns an. Der Gletscher verläuft zunächst noch flacher, wird jedoch danach aber ordentlich steil und schweißtreibend. Um das Suldental zu verlassen, biegen wir dann kurz vor dem Eisseepass links ab in Richtung kombiniertes Fels-Eis Gelände mit leichten Kletterstellen. Vom Grat seilen wir kurz ab, bis wir auf dem Langenferner stehen und in Richtung Rifugio Casati (3529 m) in gleichbleibender Höhe marschieren. Da uns das Wetter nicht so hold ist, kehren wir hier kurz ein und überlegen ob wir einen Gipfelsturm wagen können.

 

 

Monte Cevedale und Zufallspitze in Sichtweite

Die geplanten Gipfel Monte Cevedale und Zufallspitze sind in Sichtweite, aber eine dreistündige Tour steht uns mindestens noch bevor. Zum Glück entscheiden wir uns trotzdem für einen Versuch. 

In südöstlicher Richtung laufen wir zum zunächst über den flachen Zufallferner direkt auf die beiden Gipfel zu und kommen zügig voran. Aber auf den letzten 150 Höhenmetern wird es steil – über 40 Grad steil – denn wir nehmen mit unserem Bergführer die Direttissima. Anstelle die 40° steile Flanke wie üblich von links nach rechts zu queren, hüpfen wir über eine große Spalte und finden uns im senkrechten Eisgelände mit Eisschrauben gesichert wieder.

Vom Firngrat ist es nun nicht mehr weit

Oben am ausgesetzten schmalen Firngrat ist es dann nur noch ein Katzensprung bis zur Zufallsspitze (3.757 m), die wir noch vorher besuchen. Zurück geht es über den Firngrat in Richtung Monte Cevedale (3.769 m). Die Aussicht von hier oben ist gigantisch und jede Mühe für die 1450 Höhenmeter wert. Für den Abstieg wählen wir diesmal die Querung der Steilflanke. Hier gilt es auch nochmal einige Spalten zu überwinden bis man das flache Teilstück des Ferners erreicht. Dann laufen wir etwa den gleichen Weg zurück und gucken am Ende des Tages auf eine neunstündige Tour zurück. Das Abendessen schmeckt dadurch gleich nochmal besser.

 

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