Zugspitze über Höllental

Zugspitze, Juni 2017

Zugspitze über das Höllental

1. Charakter der Tour

Ausgedehnte kombinierte Bergtour mit kleinen Gletscherbegegnungen und Klettersteigen, dabei gehobene Klettersteige. Die Steige haben einen Schwierigkeitsgrad, welcher von (A) bis (C) reicht, also bietet die Tour ein echtes Hochtourenerlebnis auf über 2000 m Höhe. Durch den hohen Besucherandrang kann es vor dem Einstieg in den Klettersteig zu langen Wartezeiten und Staus kommen, was bedeutet, dass die Tour am besten unter der Woche machbar ist, um lange Wartezeiten und Komplikationen zu vermeiden. Wir benötigen für die Tour eine passende Klettersteigausrüstung, eine Karte, Schwindelfreiheit, Trittsicherheit, Ausdauer und eventuell ein Zeitpuffer, aufgrund der Wartezeiten am Klettersteig

2. Orientierung/Lage

Die Zugspitze befindet sich an der Grenze zu Österreich, ferner in der Stadt Garmisch-Partenkirchen. Für die Anfahrt mit dem Auto fahren Sie über die Autobahn nach Garmisch, bis das Schild Reutte dort steht, obgleich folgen Sie der Straße, welche nach Reutte verläuft, bis Sie am Ortsende nach links abbiegen können, um der Beschilderung zur Höllentalklamm zu folgen. Wenn Sie die Höllentallstraße erreichen, befindet sich auf der rechten Seite ein Parkplatz, welcher gebührenpflichtig ist. Mit der Bahn fahren Sie bis nach Garmisch, um dann dort mit der Zugspitzbahn nach Hammersbach zu fahren.

3. Aufstieg zur Zugspitze

Folgen Sie der Straße, neben dem Parkplatz für circa 10 Minuten, bis Sie zum Hammersbach kommen, von wo Sie nun nach rechts über einen Waldweg zur Höllentallklamm gehen, oder Sie benutzen den Forstweg, der links neben dem Bach verläuft. Ungefähr nach einer Stunde werden Sie die Klammeingangshütte erreichen, wobei der Eintritt in die Gaststätte gebührenpflichtig ist. Wenn Sie den Bach rauschen hören, dann können Sie diesem folgen. In der Klamm kann es durch die Nässe sehr rutschig sein, weshalb hier gutes Schuhwerk wichtig ist, sodass insbesondere angemessene Kleidung und wasserdichtes Equipment wichtig sind.

30 Minuten später erreichen Sie den Ausgang der Klamm, von dem aus Sie über steile Treppen zur Höllentalangerhütte voranschreiten. Hier bietet sich die erste Gelegenheit, die Zugspitze und die anderen umliegenden Gipfel zu erblicken. Die Bergtour geht taleinwärts weiter, indem wir ein Bachbett auf der rechten Seite überqueren. Nun steuern wir die erste Kletterpassage an. Ziehen Sie ab hier Ihren Steinschlaghelm an und klettern über Schrofen zur ersten Sicherung, von der aus Sie eine Steilstufe überwinden. Im Anschluss muss eine Wand mit Trittsicherungen überwunden werden, welche nicht sehr schwer ist, da ausreichend Sicherungen vorhanden sind. Weiter geht es im Zickzack nach oben zu einer weiteren Steilwand mit Trittsicherungen, worauf im Anschluss eine entspannte Wanderpassage folgt. Nachdem Sie durch eine Rinne geklettert sind, haben Sie die Kletterei erstmal geschafft und können tief durchatmen.

Ankunft am Gletscher

Wandern Sie jetzt bis zum Höllentalferner, wo Sie die Steigeisen anziehen sollten. Die Steigung auf dem Gletscher wird langsam zunehmen und der Klettersteigeinstieg wird sichtbar. Hier befindet sich die Schlüsselstelle., die Randkluft zwischen Gletscher und Klettersteig. Nun klettern wir über die Spalte zum Klettersteigeinstieg der Irmerscharte. Im Anschluss geht’s durch die Nordflanke des Zugspitzgipfels mit der Hilfe von Sicherungen und Drahtseilen weiter. Der Weg zum Gipfelkreuz ist aber hier leicht und führt über einen breiten Wanderweg.

Der Gipfel der Zugspitze

Herzlichen Glückwunsch! Die Bergtour, auf die Zugspitze war ein Erfolg und vom Gipfelkreuz können wir die Schönheit der anderen Gipfel, Täler und Wälder bestaunen. Viele bekannte Gipfel sind von hier zu sehen z.B die Alpspitze und die Birkarspitze im Osten, der Wank sowie der Herzogstand und Heimgarten im Nordosten. Bei gutem Wetter ist auch der Grossvenediger und der Grossglockner von der Zugspitze aus gut zu erkennen. In unmittelbarer Nähe sehen wir den zweit höchsten Gipfel in Deutschland. Denn der Hochwanner ist mit 2.744m Höhe etwas höher als der Watzmann mit 2.713m Höhe. Auch wenn der Gipfel für vielen Bergsteiger durch die sehr touristische Erschließung sehr endtäuschend ist, zählt der Aufstieg zu den schönsten und abwechslungsreichsten der Alpen.   

4. Abstieg

Der Abstieg erfolgt über den sogenannten Spopselzieher nach Ehrwald, da die Route vom Aufstieg mit zu vielen Bergsteigern belegt ist. Hier kann in einer der bewirtschafteten Hütten etwas getrunken und gespeist werden. Die Alternative hierzu ist die Seilbahn der Zugspitze, mit der Sie ganz bequem zurück ins Tal gelangen können.

Weite Hochtouren findest du hier!

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Zugspitze über das Höllental 2.962M Hochtour

  • Startpunkt: Parkplatz an Zugspitzbahn bei Hammersbach
  • Endpunkt: Hammersbach/ Eibsee
  • Übernachtungsmöglichkeit: Höllentalangerhütte/ Müchner Haus
  • 2200HM/ Distanz 14KM, Schwierigkeit Schwer, lang
  • Gletscherkontakt, Klettersteig
  • Ausrüstung: Steigeisen, Helm, Klettersteigset

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Unser Erlebnis zur Zugspitze

Ein wichtiger 108er-Gipfel, der natürlich nicht fehlen darf, ist die Zugspitze (2962 m). Wir erklimmen die 2200 Höhenmeter des höchsten Gipfels des Wettersteingebirges durch das Höllental. Es ist ein Sonntag, an dem um 3 Uhr in finsterer Nacht der Wecker klingelt. Dennoch fällt uns das Aufstehen leicht. Denn an diesem Tag wollen wir die Zugspitze besteigen. Die Wettervorhersage prophezeit ab Mittag eine Gewitterfront. Diese möchten wir ungern erleben und so erreichen wir bereits kurz nach fünf den Parkplatz in Hammersbach (780 m). Überrascht registrieren wir, wie viele Bergsteiger und Wanderer mit uns in Richtung Klamm aufbrechen. Zügig erklimmen wir den Weg zur spektakulären Höllentalklamm und lassen die Masse hinter uns. Der Hammersbach hat tiefe und enge Einschnitte in den Muschelkalk gegraben und dabei Schluchten mit bis zu 150 Metern Tiefe hinterlassen. Laut rauscht der Fluss durch die Klamm in die Tiefe.

Die Frische gibt uns Schwung. Wir passieren die Höllentalangerhütte (1387 m) nach einem eineinhalbstündigen Aufstieg. Das ist eine sehr gute Zeit. Gilt doch, wer bis zu diesem Punkt ohne Pause länger als zwei Stunden benötigt, der sollte hier lieber abbrechen. Denn der Aufstieg wird bald anspruchsvoller sein. Zunächst geht es weiter durch das grüne Tal, im Blick bereits den ersten Klettersteigabschnitt, das sogenannte Brett über dem Höllentalanger.

Klettersteig mit atemberaubenden Blick ins Höllental

 

Die technische Schwierigkeit (B) der ersten Klettersteigpassage ist überschaubar, der Blick ins tiefe Höllental atemberaubend. Schwindelfrei sollte man sein, um das genießen zu können. Weiter verläuft die Route über Schrofen, Felsabsätze (Schwierigkeit I) und über steiles

 

 

Wiesen- und Moränengelände bis zum Fuß des Höllentalferners. Im Hochsommer sind Steigeisen zum Überwinden des Blankeises unverzichtbar. Mühelos überwinden wir mithilfe unserer Eisenzacken unter den Bergschuhen den Gletscher bis zu einer weiteren Schlüsselstelle dieser Tour, der Randkluft.

Wie viele Gletscher, fällt auch der Höllentalferner den steigenden Temperaturen zum Opfer. Im Lauf der Jahre wird in jedem Sommer auch die Randkluft größer, sodass die gegenüberliegende Felswand kaum noch erreicht werden kann. Wir haben an diesem Sommertag Glück. Die labile Schneebrücke zwischen Gletscher und Fels trägt noch. Mit einem kleinen Sprung erreichen wir die gegenüberliegende Felswand. Nun heißt es, die letzten Kräfte zu mobilisieren und über den Klettersteig (C-Passagen) die letzten 400 Höhenmeter zum goldenen Gipfelkreuz auf 2962 Meter zu steigen.

Nach 6 Stunden Aufstieg zur Zugspitze, sind wir stolz auf unsere Leistung

Nach knapp sechs Stunden haben wir 2200 Höhen- meter überwunden und den höchsten Punkt Deutschlands, die Zugspitze im Wettersteingebirge, erreicht. Wir sind stolz auf unsere sportliche Leistung. Auch wenn wir keine Rekordjäger sind, freuen wir uns, wenn wir so gut in der Zeit liegen. Der Gipfel selbst ist eine überfüllte Enttäuschung, denn die Seilbahn ist Zubringer für hunderte Touristen. Besonders bei gutem Wetter und am Wochen-ende ist der Gipfel übervölkert. Dabei führt einer der schönsten und abwechslungsreichsten alpinistischen Aufstiege zur Zugspitze: Der Weg durchs Höllental ist ein Highlight!

 

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