Diesen Roadtrip durch Norwegen werden wir lange in Erinnerung behalten, weil wir für zehn Tage mit dem #WebastoXperience Car, durch vielleicht eines der schönsten Länder der Welt reisen durften. Immer wieder gab es spektakuläre Ausblicke über Fjorde, Gletscher, Wasserfälle, Wälder und steile Felswände. Diese beeindruckenden Landschaften und ein Gefühl von Freiheit sind unsere täglichen Reisebegleiter und Softeis.
Von München nach Bergen
Nach nicht einmal sechs Stunden Flugzeit und einem Umstieg in Amsterdam landen wir am späten Nachmittag in Bergen. Es nieselt und der Himmel zeigt sich einheitlich grau. So wie man es sich im rauen Norden Mitte September vorstellt.
Unser fahrbares Zuhause für die nächsten zehn Tage macht jedoch so einen kuschligen Eindruck, dass sofort klar ist, dass sich auch schlechtes Wetter mit diesem VW-Bus aushalten lässt.
Der erste Schlafplatz mit Fjordblick auf unserem Roadtrip durch Norwegen, ist ein toller Auftakt und zeigt die Vorteile von so einem Vanlife: Man ist überall sofort Zuhause. #HomeIsWhereYouParkIt
Bergens sieben Berge
Am besten erkundet man eine Stadt zu Fuß, doch zunächst starten wir mit der Standseilbahn Floibanen zum Floyen, denn vom Panoramagelände bietet sich ein phantastischer Blick auf die UNESCO-Weltkulturerbe-Altstadt am historischen Hansehafen. Man genießt eine tolle Aussicht auf den Hurtigrutenkai und die Berg- und Inselwelt am Byfjord.
Weiter geht unser Weg über Bergens Berge (Floyen, Rundemanen, Langelifjellet, Alfjellet, Storhaugen, Ulriken). Mit Sicht auf die Vidden-Hochfläche, auf Grate, Seen und weitere Aussichtsberge. Für Naturliebhaber wie uns, eine schöne Wanderung.
Doch auch der Gang durch das malerische, historische Zentrum Bryggen, entlang des Hafens, wo einst schon die Wikinger anlegten und über den Fischmarkt ist lohnenswert. Diese Stadt bietet unzählige kulturelle Möglichkeiten und hat uns mit ihrem skandinavischen Charme und seiner vielseitigen Natur verzaubert. Gerne wären wir länger geblieben, aber uns rufen weitere Abenteuer.
Flåm, der nächste Stop auf unserem Roadtrip durch Norwegen
Flåm hat sich zu einem der beliebtesten Kreuzfahrthäfen Norwegens entwickelt. Das kleine Dorf liegt am Ende des Aurlandfjords, einem Nebenarm des 204 km langen und bis zu 1.208 m tiefen Sognefjords. Logisch, dass wir hier sofort zum Paddel greifen und uns auf eine Kajaktour auf Norwegens größtem Fjord begeben.
Wir entscheiden uns für eine geführte Tour, denn unsere Kajakerfahrungen sind noch nicht sehr ausgereift. Doch zunächst heißt es „die Wurst in die Pelle kriegen“. Ja, so einfach ist es wirklich nicht, sich in diese Drysuits zu „stopfen“. Aber es ist immer wieder lustig anzusehen. Nach einer halbstündigen Einführung und Trockenübungen an Land, geht es jeweils zu zweit in einem Kajak auf in den dunklen Fjord. Wer Glück hat, sieht Seehunde oder Otter. Einfahrende Kreuzfahrtschiffe und Fähren sorgen für ordentlichen „Seegang“ und erklären die Frage zu Beginn unserer geführten Tour, ob jemand unter Seekrankheit leidet. Immer wieder erfährt man Lustiges und Spannendes von unseren Guides. Wer kann schon ahnen, dass der tiefe Auerlandfjord durch den Hintern eines Trolls entstanden ist, der an den Haaren während eines Streits mit einem Trollkollegen durch die Bucht gezogen wurde.
Das Wrack der „Begonia“
Das Wrack des estnischen Frachters „Begonia“ liegt in bis zu 32 m in den dunklen Tiefen des Fjords auf Grund. Die Begonia nimmt im zweiten Weltkrieg Kurs auf die norwegische Küste und kommt am Aurlandsfjord an, wo das Schiff direkt an der steilen Bergmauer ankert, um sich vor Flugzeugangriffen zu schützen. Die Begonia wird jedoch von einem deutschen Aufklärungsflugzeug entdeckt. Die Angriffe aus der Luft bleiben jedoch erfolglos. Die steilen Berghänge des Fjords schützen den Frachter optimal. Die deutschen Flugzeuge unterbrechen daher den Angriff und greifen stattdessen die Stadt Flåm an. Die norwegischen Streitkräfte versenken die Begonia mit Sprengstoff, um die Stadt vor weiteren Angriffen zu schützen, nachdem sie die Besatzung von Bord gebracht haben. Das gut erhaltene Wrack lässt sich während eines Tauchgangs bewundern. Wir können es in den schwarzen Tiefen jedoch nur erahnen.
Ebenfalls hat man vom Kajak aus einen Blick auf das Freilichtmuseum Otternes, das aus 27 gut erhaltenen alten Bauernhäusern besteht. Die ältesten Siedlungsspuren lassen sich auf bis zu 300 n. Christus zurückführen. Bis 1996 wurde das Areal landwirtschaftlich genutzt. Heute ist Otternes Landwirtschaftsmuseum und Zentrum für altes Handwerk. Denn hier werden traditionelle Techniken wie Spinnen, Weben, Garnfärben, Backen, Bierbrauen in den Sommermonaten durch- und vorgeführt.
Wir sind ganz überrascht, wie viel Geschichte dieses kleine Flåm zu erzählen hat und dass sich diese vom Wasser aus erleben lässt.
Auf in das Heim der Riesen
Bevor wir uns über den Scenic Drive auf in das Heim der Riesen machen, legen wir noch einen Zwischenstopp auf unserem Roadtrip durch Norwegen ein. Da wir zum zweithöchsten unregulierten Wasserfall Norwegens wandern wollen. Vom Ostufer des Lustrafjorden geht es hinauf bis fast an den Wasserfall heran.Der Weg geht fast durchgängig entlang des rauschenden Feigedalselvi und durch eine grüne Landschaft.
Gut durchgelüftet geht es wieder in unseren VW-Bus. Die Routenwahl zum Jotunheimen Nationalpark war goldrichtig. Es bietet sich immer wieder tolle Ausblicke auf schnee- und eisbedeckte Berge und auf wasserreichen Fjorde.
Ach wenn sich uns immer wieder Hindernisse (Kuhherde) in den Weg stellen, kommen wir wohlbehalten an.
Jotunheimen Nationalpark auf unserem Roadtrip durch Norwegen
Das „Land der Riesen“ macht seinem Namen alle Ehre. Der Nationalpark beheimatet die höchsten Gipfel Norwegens, den Galdhøpiggen (2.469 m) und den Glittertind (2.464 m). Leider ist unser Reisezeitpunkt für einen Ausflug auf einen der beiden Berge schlecht gewählt, aber dennoch lassen wir es uns nicht nehmen uns auf den Weg zu machen und die karge und schon recht herbstliche Landschaft auf unserem Roadtrip durch Norwegen zu erkunden. Als Basislager dient Spiterstulen.
Spiterstulen liegt zentral für Wanderer, die zu Fuß von Hütte zu Hütte unterwegs sind, und ist sowohl im Sommer als auch im Winter ein beliebter Ort, um Station zu machen. Die Tour durchs Visdalen ist für viele entweder Startpunkt oder Abschluss ihrer Bergerlebnisse in Jotunheimen.
Beeindruckende Eismassen der Eisriesen
Wer auf die „Riesen“ steigt, muss mit, im wahrsten Sinne des Wortes, sehr steinigen Wegen zurechtkommen. Die Wanderung auf den Svellnos zieht sich unendlich. Zwar ändert sich die Steinfarbe und –form ständig, aber besonders die kleinen „rolling stones“ machen den Aufstieg beschwerlich und zieht ihn noch zusätzlich in die Länge. Doch der Aussicht auf den Gletscher Svellnosbree lässt dies alles vergessen. In allen möglichen Blautönen, von Aquamarin bis Königsblau schimmert der Gletscher von unten hinauf. Und sofort steht das Tourenziel für den nächsten Tag fest: Der Svellnosbree.
Die Wanderung zum Gletscher macht Spaß, denn es geht entlang der Visa durch die in Herbstfarben getauchte Landschaft. Immer wieder gibt es kleine Schmelzwasserflüsse zu überwinden. Die Steine dürfen natürlich nicht fehlen und so geht es die letzten Meter über große und kleine Steine bis wir vor der Gletscherzunge des Svellnosbree stehen.
Auf unseren Hochtouren standen wir schon unzählige Male auf einem Gletscher. Wie mächtig und beeindruckend diese Eismassen sein können, weiß jeder, der einmal in eine Gletscherspalte hinunter gelassen wurde.
Doch wenn man direkt vor diesen meterhohen Eismassen steht, öffnet sich noch einmal eine ganz andere Welt. Die verschiedenen Blautöne in denen das Eis leuchtet, scheinen unendlich. Wir wirken gegen die stille Eiswand winzig.
Wir können uns nur schwer von der märchenhaften Eiswelt lösen. Doch unsere inzwischen vom Fotografieren eiskalten Finger und der immer wiederkehrende Regen zwingen uns regelrecht dem mächtigen Eisriesen den Rücken zu kehren. Was für ein wunderschönes eisiges Erlebnis.
Kanutour auf dem Øyangen Lake
Neben unzähligen Fjorden hat Norwegen auch viele idyllische Seen zu bieten und so zieht es uns auf unserem Roadtrip durch Norwegen erneut aufs Wasser, doch diesmal mit dem Kanu. Denn Kanufahren ist eine sehr effektive Art, sich mit der Natur zu verbinden und Kraft zu gewinnen. Die Aussicht vom See auf Wahrzeichen wie Mugnatind, Slettefjell und den unverkennbaren Gipfel Bitihorn und das ruhige Fahrwasser bringen die Zeit fast zum Stillstehen.
Nachdem wir eine Weile über den stillen See dahin gleiten und die Aussicht auf die Landschaft genießen, legen wir auf einer kleinen Insel an. Wir machen es uns am Feuer auf Rentierfellen gemütlich und genießen einen deftigen Eintopf. Ja, da kommt man schnell in schwärmen und Bilder von einem romantischen Aussteigerleben in der Wildnis tauchen vor dem Auge auf.
Gerne wären wir länger geblieben und am liebsten über Nacht. Doch unsere dreistündige Tour nähert sich leider dem Ende zu und inzwischen hat auch der Wind zugelegt.
Wir schwingen ordentlich die Paddel, denn gegen den Wind zu paddeln geht doch tatsächlich schon in die sportliche Richtung. Zum Glück gab es reichlich Kekse zum Nachtisch.
Quadtour mit Huskys auf unserem Roadtrip durch Norwegen
Wer jedoch einmal pure Energie erleben möchte, dem legen wir eine Husky-Tour ans Herz.
Bereits von weitem hört man das freudige Gejaule der Huskys. In die Vorbereitung werden wir mit eingebunden. So heißt es für uns erst den Hund in das Geschirr und dann Husky mit Geschirr an das Wagengespann bringen. Doch je nach Hundecharakter ist das leichter erklärt als getan. Bereits das Halten der energiereichen Tiere ist mitunter schon eine Kraftprobe. Die Hunde wissen, dass es gleich los geht und sind dem entsprechend freudig aufgeregt.
Wir haben den Dreh bald raus und so sind unsere beiden Gespanne doch recht schnell abfahrbereit.
Jedem Hundeschlittengespann werden zwei Personen zugeteilt. Eine Person, der Musher, steuert das Hundeschlittengespann, die andere Person nimmt bequem im Schlitten Platz. Sechs Hunde werden vor jeden Wagen gespannt. Bis zum „Startschuss“ jaulen und bellen alle Hunde in freudiger Erwartung. Bevor es losgeht, bekommen wir noch eine kurze Einweisung. Denn Bremsen und Lenken können, ist bei so viel HS (Hundestärke) sicherlich hilfreich.
Mit sechs Husky- Energiebündel durch die Wälder von Norwegen
Kaum sind wir gestartet, da ziehen die Hunde voll an. Man muss sie regelrecht ausbremsen, damit sie mit ihrer Kraft sorgsam umgehen. Doch mit dem Start kehrt Stille ein. Kein Gejaule und kein Bellen mehr. Und so düsen wir mit unseren Hunden durch die Landschaft.
Pausen sind wichtig. Besonders wenn Plusgrade herrschen, ist es bei dieser Hunderasse wichtig darauf zu achten, dass sie nicht überhitzen. Während sich unsere Hundegespanne ins kalte Wasser begeben, wärmen wir uns mit Kaffee. So unterschiedlich können Temperaturen empfunden werden.
Nach einer Stunde ist der Fahrspaß für Hund und Mensch vorbei. Im Winter, wenn die Temperaturen weit in den Minusbereich fallen, startet die richtige Saison für diese Tiere. Denn für ausgiebige Touren braucht diese Hunderasse Schnee und am besten eisige Außentemperaturen, damit sie zur Höchstform auflaufen können.
Wir freuen uns schon auf solch eine Tour. Und vielleicht auch einmal in Kombination mit Skiern!?
Reisefinale auf unserem Roadtrip durch Norwegen in Oslo
Oslo steht ein wenig im Schatten der bekannteren skandinavischen Städte wie Stockholm oder Kopenhagen, doch völlig zu unrecht. Denn die Architektur in Oslo ist besonders faszinierend. Die Mischung aus historischen Gebäuden in der Innenstadt und den neu hinzugekommenen modernen Bauten am Fjord, macht die Stadt besonders spannend.
Wie auch bereits Bergen erkunden wir Oslo ebenfalls zu Fuß. Oslo ist nicht wie andere Städte, denn diese Stadt ist grün und eher naturbelassen. Genau nach unserem Geschmack. Denn bei so viel Grün macht Sightseeing auf unserem Roadtrip durch Norwegen Spaß.
Das Opernhaus in Oslo
Eine der beeindrucktesten Sehenswürdigkeiten ist das 2008 eröffnete Opernhaus, denn das Gebäude ist einem Gletscher nachempfunden, was aus unserer Sicht und natürlich dank der Lage direkt am Wasser gut gelungen ist. Man kann ohne Stufen bis auf das Dach gelangen und hat von dort eine schöne Aussicht auf den Hafen und die Stadt. Auch sehen wir schon die nächste Sehenswürdigkeit auf unserer Sightseeingroute: Die Akershus Festning.
Die Festungsanlage liegt knappe zehn Fußminuten von der Oper entfernt, ebenfalls direkt am Fjord. Die alte Festung aus dem 13. Jahrhundert war militärisch relevant für die Oslo. Ein kleiner Teil ist auch heute noch vom norwegischen Militär besetzt. Der Rest der Anlage ist frei zugänglich.
Oslo lässt sich, dank seiner kompakten Größe, wirklich gut zu Fuß erkunden, denn bei einem Spaziergang durch die Einkaufsmeile Karl Johan Gate zum königlichen Schloss, das am Ende der Flaniermeile auf einem Hügel thront, lässt sich ein guter Eindruck von der Stadt gewinnen. Auf dem Weg passiert man weitere Oslo Attraktionen wie das Parlament, das nationale Theater oder die Universität.
Wer Oslo einmal einen Besuch abstattet, sollte die Hafencity Aker Brygge auf keinen Fall vergessen, denn die moderne Hafenpromenade mit ihren vielen Restaurants und einer tollen Marina und ist für Kunstliebhaber ein Muss. Ganz am Ende liegt das Astrup Fearnley Museum mit internationaler zeitgenössischer Kunst.
Die größte Skisprungschance der Welt
Nachdem wir am ersten Tag reichlich Stadtluft bei unserem Roadtrip durch Norwegen geschnuppert haben, zieht es uns, bevor es am nächsten Tag in den Flieger zurück geht schon einmal in die Höhe. Der Holmenkollen ist eine der größten Skisprungschanzen der Welt und ein muss auf unserer Reise, denn die Schanze bietet einen der besten Ausblicke über die Stadt und den angrenzenden Oslo-Fjord. Bei der Fahrt mit dem gläsernen Aufzug hilft schon mal Schwindelfreiheit. Die Fahrt im Skisimulator schüttelt uns ordentlich durch und hinterlässt Bauchschmerzen vom vielen Lachen.
Wer sich für die Wikinger interessiert, der findet auf Halbinsel Bygdøy die richtigen Museen, wie z. B. das Kon-Tiki-Museum. Der Abenteurer Thor Heyerdahl ist norwegischer Nationalheld. Denn Er überquerte mit seinem Basaltfloß Kon Tiki den pazifischen Ozean. Das Floß steht hier im Kon-Tiki-Museum im Original. Aus zeitlichen Gründen entscheiden wir uns „nur“ das Wikingerschiffmuseum anzusehen. Nicht nur für Schifffans interessant.
Doch nicht nur die Museen sind einen Besuch wert. Die schönen Strände und Wandermöglichkeiten der Halbinsel bieten eine tolle Abwechslung zur Stadt. Mit den Füßen im Fjordwasser lassen wir unseren Roadtrip durch Norwegen noch einmal Revue passieren und schmieden bereits Pläne für unseren nächsten Besuch. Vielleicht im Winter? Vielleicht das Nordkap? Wir werden sehen. Nur hoffentlich bald.