Meraner Land – alpin-mediterraner Kurzurlaub

Wir wollten nochmal raus. An einem Mittwochabend brachen wir daher noch nach der Arbeit nach Südtirol, genauer nach Dorf Tirol bei Meran auf. Vor uns lag ein Feiertag, den wir unbedingt noch für ein langes Wochenende nutzen wollten. Anders als gedacht kamen wir gut durch den Verkehr. Denn wir erreichten kurz vor 22 Uhr unser Domizil, wo wir herzlich von unseren Hotelgastgebern in Empfang genommen wurden. Der erste Eindruck des Empfangs und des Hotelzimmers überzeugten uns direkt. Doch als wir den leuchtend blauen Pool und das Panorama vom glitzernden Meran draußen entdeckten, waren wir hin und weg von unserer Unterkunft. Es war klar, dass wir während unseren Aufenthaltes im Hotel Somvi mindestens einmal in den Pool springen mussten.

Hotel Somvi in Meran

Tag 01 – Meran erwandern

Für unseren ersten Urlaubstag war schlechtes Wetter angesagt. Daher wollten wir den Tag für die Erkundung der zweitgrößten Stadt Südtirols nutzen. Im schlimmsten Fall würden wir den Tag in der Therme Meran ausklingen lassen – schließlich ist Meran für seine Kurbäder bekannt. Nach einem ausgiebigen Frühstück stürzten wir uns in die Innenstadt, die aufgrund des Regens fast menschenleer war. Auf dem Sissi-Weg liefen wir entlang der wild rauschenden Passer aus dem Zentrum in Richtung Botanischer Garten. Dabei fallen uns die vielen mediterranen Pflanzen wie Zypressen und Palmen auf, die durch das oft in Meran herrschende milde Klima beste Bedingungen vorfinden. Im Hintergrund blickten wir auf die beschneiten Berge und verstanden was mit alpin-mediterranen Lebensgefühl gemeint ist.

Das Unwetter über Südtirol, welches ein paar Tage zurück lag war noch deutlich present und wir standen immer wieder vor gesperrten Wegen. Daher kehrten wir an der Brücke ‚Steinerner Steg‘ in Richtung Altstadt um. Über den Marktplatz schlenderten wir zur Pfarrkirche St. Nikolaus und suchten dabei Regenschutz unter den vielen Arkaden, die sogenannten Meraner Laubengänge.

Aber als wir nach einer längeren Einkehr zum Aufwärmen vor die Tür traten, wurden wir entgegen der Wetterprognose plötzlich von schönem Wetter überrascht. Spontan entschieden wir uns für den hoch über Meran gelegenen Tappeiner Weg und gegen die Therme. Denn dieser wenig anstrengende Weg bietet herrliche Ausblicke auf die Stadt und das Etschtal und soll zu den schönsten Höhenpromenaden Europas gehören, was wir auch bestätigen können. Auf dem Rückweg zum Auto besuchten wir noch kurz die Therme, um festzustellen das diese übervoll war. Man sollte wohl an einem Feiertag mit schlechtem Wetter lieber Alternativprogramme wählen, die Gegend hat dafür auch wirklich viel zu bieten. Glücklicherweise hatten wir uns eh spontan umentschieden.

Tag 02 in Meran – Auf den Spuren von Reinhold Messner

Schloss Juval in Meran

Als festen Programmpunkt, wenn man schon mal in Südtirol ist, sollte man sich eines von den sechs Messner Mountain Museen vornehmen. Mit der Meran -Card sind viele kulturelle Einrichtungen inklusive. Zum Beispiel Shuttles und die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, eine wirklich tolle Sache um die Gegend zu erkunden. Wir entschieden uns für das Schloss Juval. Dies ist nur etwa 30 km von Meran entfernt und der Sommersitz von dem berühmten Bergsteiger Reinhold Messner und seiner Familie. Also eine sehr persönliche Erkundung die nur im Herbst oder Frühling möglich ist.

Weil wir uns natürlich bewegen wollten, vermieden wir den Shuttlebus für die knapp 400 Höhenmeter und durch ein bißchen Zeitdruck erreichten wir die Führung auch noch pünktlich. Man kommt nur mit einer Führung in die Burg, da es auch in private Bereiche vom Besitzer des Schlosses geht. Als Architekten verstanden wir sofort die Wohnqualität der Burg und wären am liebsten selber eingezogen, aber vermutlich wäre Fam. Messner nicht begeistert.

Das Thema der Ausstellung sind die heiligen Berge, die durch Kunstsammlungen, Tantraräume und Bildergalerien repräsentiert werden. Ein besonderes Augenmerk verdient aus unser Sicht der immens große Ausrüstungskeller. Dieser lässt keine Outdoorwünsche offen sowie seine lichtdurchflutete Bibliothek voll mit Alpinliteratur. In dieser Umgebung in abenteuerlichen Erinnerungen schwelgen oder neue Abenteuer planen muss einfach unglaublich Spaß machen. Begeistert von dem Einblick und der Ausstellung planen wir zumindest unsere Besuche in den fünf weiteren Messner Mountain Museen; Firmian, Ripa, Dolomites, Ortles und Corones.

Nach dem Besuch gehts auf zum Pyramidenweg

Nach dem Besuch liebäugeln wir noch kurz mit dem Klettersteig Hoachwool, da wir dessen Zustieg schon entdeckt hatten. Allerdings war plötzlich wieder Regen für den Nachmittag angesagt und wir verworfen den Gedanken. Nicht mal der in der Nähe gelegene Übungsklettersteig war bei dem Regen wirklich reizvoll für uns, nasse Finger beim Kraxeln machen einfach kein Spass. Also beschlossen wir nach Dorf Tirol zurück zu fahren und dort einen Waalweg zu gehen. Fest in Regenkleidung eingepackt ging es auf dem Pyramidenweg. Durch Apfelplantagen und an Erdpyramiden vorbei, immer Ausblick auf die wolkenverhangenen Berge und Meran.

Nach so viel frischer Luft und immerhin doch 21 km hat man sich das ‚Törggelen‘ so richtig verdient. Und wie es der Zufall so wollte, endete unser Wanderweg direkt an dem vom Hotel empfohlenen Törggele-Keller Dorfmühle. Da wir sind die ersten waren, bekamen wir ohne Reservierung einen Platz. In netter Gesellschaft nahmen wir die Südtiroler Spezialitäten zu uns. Denn an so einem gemeinsamen Tisch kommt man automatisch mit den Tischnachbarn ins Gespräch. Was ein perfekter Ausklang des Tages, der auch ohne Bergtour erlebnisreich war.

Tag 03 in Meran- Südtirol von oben

Unser Tag begann wie jeden Morgen mit dem Lesen des Wetterberichts, den das Hotel Somvi immer morgens am Empfang parat hat. Aber auch persönlich gibt die Familie Somvi gerne Auskunft und beriet uns welche Touren unter den vorherrschenden Bedingungen gehen. So wurde uns aufgrund der vielen Regengüsse und der daraus entstandenen Erdrutschgefahr abgeraten, eine hohe Bergtour wie die Mutspitze und die Spronserseen zu unternehmen. Der kürzlich geschehene Wintereinbruch verschärfte die Lage noch zusätzlich. So dass wir uns entschlossen unterhalb von 2.200 m.ü.A. zu bleiben und nichts allzu schwieriges zu machen.

Der Aufstieg zum Rittner Horn

Aufstieg zu Rittner Horn

Das Rittner Horn schien für die Wettersituation perfekt, denn es bietet Abkürzungen durch Seilbahnen an und verspricht ein 360° Panorama. Wir wählten die lange Variante der Tour, denn wir waren ja auch zum trainieren da. Außerdem wussten wir das der hoteleigene Whirlpool zur Regeneration auf uns wartet. Vom Parkplatz in Klobenstein, dem Ausgangspunkt der Tour waren knapp 22,0 km und ca. 1200 Höhenmeter angegeben. Die erste Stunde wanderten wir fast allein durch den Wald, was wohl der Verlängerung geschuldet war. Denn die meisten steuern direkt die Seilbahnstation mit dem Auto an. Dafür gehörte die Wanderung für uns fast zum schönsten Teil der Strecke, ab und zu erhaschten wir Ausblicke auf den markanten Schlernfelsen; das Südtiroler Wahrzeichen.

Ab der Seilbahn war es vorbei mit der Ruhe. Wir marschierten entlang einer Skipiste weiter aufwärts. Der Aufstieg war nicht steil und zog sich daher irgendwie ungewohnt für uns in die Länge. Vielleicht lag es aber auch daran, dass der Gipfel schon eine ganze Weile im Blickfeld war. Gefühlt kam der Gipfel nicht näher. Nach einem Schuhwechsel bei Jacqueline ging es aber dann schon viel flotter voran. Denn die Bergschuhe sind für die Tour einfach sehr unangenehm und die Trailschuhe für das Gelände wesentlich geeigneter. Eine halbe Stunde vor dem Gipfel tauchte der Berggasthof Unterhorn auf und wir konnten gerade noch der Versuchung wiederstehen nicht direkt einzukehren. Aber wie heißt es doch so schön: erst die Arbeit und dann das Vergnügen.

Eine tolle Aussicht vom Rittner Horn

Aussicht vom Rittner Horn

Am Gipfel staunten wir nicht schlecht über die Aussicht. Teilweise noch verhüllt in den Wolken aber trotzdem schon beeindruckend nah waren die Berggruppen RosengartenSellaOrtlerTexel und die dahinter beginnenden Ötztaler Alpen zu sehen. Grinsend kamen wir aus dem Fotografieren mal wieder nicht raus, so dass wir feststellen könnten, das sich der Aufstieg gelohnt hat. Die Uhrzeit zwang uns dennoch zum Abstieg, denn im November wird es schon früh dunkel. Wir brauchten aber unbedingt noch eine Stärkung vor dem langem Rückweg.

Aber nach einem Cappuccino, einem alkoholfreien Weißbier und einen riesigen Stück Dinkel-Nuss-Kuchen machten wir uns frisch gestärkt auf den Rückweg. Unterwegs rechneten wir aus, dass wir höchstens eine halbe Stunde im dunkeln gehen müssen. Doch der Abstieg ging aufgrund des leichten Geländes oder wegen dem Kuchen(?) noch schneller als gedacht. Da die Stirnlampe nur noch 10 Minuten zum Einsatz gekommen ist hatten wir noch genügend Zeit hatten um den 36° warmen Whirlpool in unserem Hotel Somvi auszukosten. Mit Blick auf das nächtliche Meran dabei, ließen wir den Tag im Pool Revue passieren und fielen anschließend müde aber entspannt ins Bett.

Da wir einen perfekten Überblick über die Region und jede Menge Tourentipps bekommen haben, steht für uns fest dass wir noch einmal wiederkommen werden. Wir freuen uns jetzt schon auf ein Wiedersehen.

Wir bedanken uns herzlich für die tolle Gastfreundschaft und Unterstützung bei unserem Hotel Somvi*.

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